//vita
"Der bühnenbesessene Musiker und Regisseur Tristan Braun gehört zu den Menschen, die nicht nur über das "Wie weiter?" in der Kunst sinnieren, sondern zeitgemäße Lösungen anbieten."
- Andreas Schwarze, Dresdner Neuste Nachrichten
"Wer Tristan Braun
eine Weile zuhört, [...] der merkt bald: Einer, der mit der Konzeptkeule herumläuft,
der nach szenischen Krücken sucht, nach symbol-schwangeren Verkleidungen
des Stücks, all das ist er nicht. [...] Der singende Darsteller, der Mensch auf der Bühne als Zentrum der Arbeit: Dieser Vorsatz [...] bleibt letztlich die hohe Schule der Regie"
- Markus Thiel, Münchner Merkur
"Für mich als Regisseur ist es wichtig, immer auch als Musiker zu denken.
Das ist wie ein Zapfhahn"
- Tristan Braun im Interview mit
Markus Thiel, Münchner Merkur
Tristan Braun wurde in München geboren. Er erlernte früh das Geigen- und Klavierspiel, nahm Unterricht in zeitgenössischem und klassischem Tanz, war als Sprecher u.a. für den Bayer. Rundfunk tätig und gewann den Deutschen Hörbuchpreis 2005. An der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin studierte er Musiktheaterregie, wo er mit Regisseur*innen wie Stefan Herheim, Andrea Moses oder Barrie Kosky in Kontakt kam.
Noch während des Studiums begann er, regelmäßig der Choreographin und Regisseurin Sasha Waltz, u.a. in Produktionen an der Staatsoper Berlin zu assistieren. Desweiteren führten ihn Hospitanzen und Assistenzen zu den Salzburger Festspielen, wo er mit Jürgen Flimm und Dieter Dorn arbeitete, sowie an die Komische Oper Berlin, der er als Regieassistent und Spielleiter in unterschiedlichen Produktionen regelmäßig verbunden war und ist. Im Zuge seiner Hinwendung zur Alten Musik musiziert er als Geiger bis heute regelmäßig mit Barockorchestern wie La Banda, der lautten compagney Berlin oder Concerto Köln.
Im Jahr 2014 setzte er mit seiner selbstgegründeten Company Tristan & Associates Purcells „Dido and Aeneas“ im Radialsystem V unter der Mitwirkung von Thomas Quasthoff in Szene, gefolgt von Händels „Ariodante“ in der St.-Elisabethkirche.
Seine Regietätigkeiten führten ihn seitdem u.a. an die Deutsche Oper Berlin mit der Uraufführung „Unsichtbare Fronten“ von R. Krampe, an die Münchner Kammeroper für G. Rossinis „Barbiere di Siviglia“, an die Neuköllner Oper mit einer eigens erstellten Fassung von C. Monteverdis „Combattimento“, zum Freiburger Barockorchester mit einer halbszenischen Produktion von G.B.Pergolesis „La Serva Padrona“ in Köln, Freiburg, Stuttgart, Berlin, Budapest und beim Helsinki Festival oder zu den Bayreuther Festspielen, wo er eine umjubelte Produktion von „Parsifal - für Kinder“ inszenierte.
Er widmete sich auf Einladung der Staatsoper Hamburg Wagners "Parsifal" neu und entwickelte im Mai 2018 einen Abend mit Laiendarsteller*innen und Schauspielstudent*innen, der sich dem Stoff gänzlich neu näherte.
Als Reaktion auf die Erfahrungen der Pandemie produzierte und inszenierte er im Berliner Kühlhaus das installative Musiktheater MEMBRA, unter Verwendung D. Buxtehudes Kantatenzyklus „Membra Jesu Nostri“ - eine Produktion, die zur Premiere im Sommer 2020 bei Presse und Publikum begeisterten Anklang fand (zur Projekt-Website klicken Sie bitte hier). Das Entwickeln alternativer, sparten- und genreübergreifender Formate ist neben der Opern- und Musiktheaterregie ein zentrales Kernanliegen seiner Arbeit. So entstand u.a. mit Konzertdesigner Folkert Uhde und dem Ensemble Resonanz die Konzertinstallation „CONTAIN - sensations of getting lost“ im Radialsystem Berlin und auf Kampnagel in Hamburg, die Trilogie „RESILIUM“ im Festival Alte Musik Schorndorf, oder das zukunftsweisende Projekt „SALZ“, das 2023 u.a. beim Musikfest ION zu erleben sein wird.
Zu seinen jüngsten Arbeit zählen außerdem eine von der Presse begeistert aufgenommene Inszenierung des Operettenpasticcios "Dinner for five" an den Landesbühnen Sachsen (Prem.: Juni 2021, vgl. Dresdner Neuste Nachrichten) und die Neuinszenierung von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ an den Landestheatern Schleswig-Holstein (Prem.: Dez. 2022): "Die witzigen, schön sparsam eingesetzten modernen Elemente in der Inszenierung von Tristan Braun am Landestheater tun dem lyrischen Zauber des Klassikers keinen Abbruch. Im Gegenteil, serviert wird ein Augen- und Ohrenschmaus, der junge und alte Opernbesucher bei der Premiere […] begeisterte.", berichtet die SHZ
Im Herbst 2023 inszenierte er F. Lehárs Operette "Die Lustige Witwe" am Mainfrankentheater Würzburg, eine von Presse und Publikum ebenfalls frenetisch gefeierte Produktion, sodass er er im Oktober 2024 gleich an selbiges Haus für die Neuinszenierung von Paul Abrahams Jazz-Operette „Märchen im Grand Hotel“ zurückkehren wird.
Tristan Braun war Semifinalist im international renommierten RING Award 20 in Graz.