Wohin mit unseren
Händen?
Wohin mit unseren Körpern?
Wohin mit unserem Schmerz?
Der Körper steht gerade unter besonderem Verdacht: jede Handberührung birgt die Gefahr der Ansteckung, Umarmungen fallen dem social distancing zum Opfer und die Atemnot beschreibt nicht die Geisteshaltung unserer Zeit, sondern ein lebensbedrohliches Krankheitssymptom. Dass Unsicherheiten, Ängste, Einsamkeit und Trauer ebenso ein körperliches Erleben sind, und wie damit umzugehen ist, lässt rat- und hilflos zurück.
MEMBRA fragt nach, wie es um unseren Umgang mit der eigenen Körperlichkeit bestellt ist.
MEMBRA sucht Wege und Ventile für diese emotionalen wie körperlichen Erfahrungen.
Tristan & Associates und das Ensemble Wunderkammer nehmen Dieterich Buxtehudes Kantatenzyklus Membra Jesu Nostri zum Ausgangspunkt, und führen unter der Regie von Tristan Braun analog zu den 7 Kantaten des Werks in 7 szenisch-installativen Stationen durch das Kühlhaus und den Körper.
Buxtehudes mystischer Zyklus von 1680 wirkt hier fast wie eine Vorahnung, wenn Kantate III An die Hände nach den Wunden fragt, sich Kantate V leidenschaftlich An die Brust richtet und in Kantate VII An das Gesicht gespuckt wird. Wie eine große Meditation führt die Installation den Besucher durch die Körperbetrachtungen, die zu emotionalen und spirituellen Kraftzentren werden und spielt dabei mit dem Erbe einer mythischen Bilderwelt, alten wie neuen Symbolen und zeitgenössischen Erfahrungen.
Wohin mit unseren
Hoffnungen und Ängsten?
Die musiktheatrale Installation MEMBRA ist inmitten von Zeiten der Absagen in einem Moment der Not entstanden und zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für ein lebendiges Kulturverständnis geworden. Spontan schlossen sich die Künstler*innen der Ensembles mit dem Kühlhaus zusammen. Sie lassen sich in ihren bisherigen Mittel nicht durch Bestimmungen beschneiden, sondern überführen sie spielerisch in neue Formen.
Durch die Integration der Fotografien und einem Lichtobjekt von Andreas Tobias und umrahmt von einer Improvisationssession entsteht ein Programm, das verschiedene Künste auferstehen lässt und sie zusammenbringt.
Ein Programm und eine Arbeit, die aktiv und live an ihrer Zeit teilnehmen und einstehen für die Notwendigkeit von Kultur - nicht nur trotz der Krise, sondern gerade im Angesicht der Krise.
Termine & Tickets
Klicken Sie auf TICKETS neben dem Vorstellungsdatum, welches Sie besuchen möchten, um direkt zu unserem Online-Shop zu gelangen. Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der aktuellen Pandemie-Bestimmungen keine Abendkasse geben wird, sondern ausschließlich online erworbene Tickets, um einen kontaktlosen Publikumseinlass zu gewährleisten.
Die Aufführung sieht ein Publikum in Bewegung vor. Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung während des Aufenthalts im Kühlhaus Berlin ist daher erforderlich. Bei Bedarf finden Sie weitere Infos zu unserem Hygienekonzept vor Ort unten auf dieser Seite.
Falls Sie einen barrierefreien Zugang benötigen, melden Sie dies bitte vor Ihrem Ticketkauf unter
tickets@tristan-associates.de an.
MEMBRA
Installatives Musiktheater
Dauer: ca. 1:10h
Eintritt: 15€ / 10€
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26. Aug. 2020 // 17h i
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26. Aug. 2020 // 20h
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27. Aug. 2020 // 20h
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28. Aug. 2020 // 17h
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28. Aug. 2020 // 20h
MEMBRANE
Improvisationssession
Violine: Beatrix Hülsemann
Tanz: Julian Bender, Tristan Braun
Eintritt: 7€ / 5€
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27. Aug. 2020 / 17h
AUSSTELLUNG
der Fotos von Andreas Tobias
Eintritt frei
Anmeldung erforderlich unter
tickets@tristan-associates.de
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27. Aug. 2020 / 13h - 16h
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28. Aug. 2020 / 13h - 16h
Cast & Crew
Mit:
Regie:
Bühne & Kostüme:
Choreographie:
Produktion:
Regieassistenz:
Korrepetition:
Fotografien und
Lichtobjekt:
Design:
Musikalische Leitung:
Violine I:
Violine II:
Viola da Gamba:
Viola da Gamba:
Violone:
Orgel/Cembalo:
Katharina Thomas
Georg Bochow
Martin Netter
Tim Dietrich
Julian Bender
Julian Bender
Nina Riedel und
Tristan Braun
Lea Willeke
Oliver Wunderlich
Peter Uehling
Beatrix Hülsemann
Lea Schwamm
Friederike Däublin
Valentin Oelmüller
Sarah Perl
Peter Uehling
Location
Das KühlhausBerlin ist einer der zentralen Orte in der Stadt. Es ist Teil der Architektur der frühen Industriegeschichte Berlins am Gleisdreieck, das den Krieg und mehr noch die Jahre des Wiederaufbaus nur fragmentarisch überlebte. Heute ist es ein Ort, der in Bewegung geraten ist. Ein Ort, der sich neu definiert.
Durch eine private Initiative von Künstlern, Architekten und Berliner Unternehmen wurden Planungen aus den frühen 90er Jahren für den Abriss gestoppt und das Haus unter Denkmalschutz gestellt.
Baustelle und zugleich Raum für Kunst, Konzerte und Veranstaltungen – ein Ort der Begegnung und Kreativität, der offen ist für Partnerschaften, Impulse, Ideen.
Adresse:
Kühlhaus Berlin
Luckenwalder Str. 3
10963 Berlin